RYE. WALNUT. OATMEAL. CAKE.
Mit Roggenmehl einen Kuchen backen? Klingt doch sehr ungewöhnlich. Geht das? Und schmeckt das überhaupt? Ja das geht. Gut sogar. Und schmeckt sogar noch besser.
Ich hatte von diesem Rye Cake schon mal gelesen, aber natürlich wieder mal vergessen wo. Aber ich hatte Lust auf Kuchen und noch eine Tüte Roggenmehl rumstehen.
Onkel Google kann bei solchen Problemen ja bekanntlich helfen. Und was soll ich sagen… ich landete tatsächlich auf Gwyneth Paltrows GOOP Seite. Okay. Damit hätte ich erstmal nicht gerechnet. Nagut. Jetzt war ich schon mal da. Konnte ich ja mal gucken. Weil ich allerdings gerade wenig bis gar keine Lust auf Vagina-Duftkerzen und andere seltsame Dinge hatte, die man sich irgendwo hinstecken soll oder kann, habe ich mich lieber sofort an die Rezepte gemacht. Und da gibt es tatsächlich ein Rezept mit dem Namen Rye Happies. Here we go!
Rye Happies ist so etwas wie Brownies, nur in gesund. Ein gesunder Kuchen, gebacken in etwa so wie man Brownies backt, also in einer flachen Form. Die man dann nach dem Backen in kleine Stücke schneidet. Das Rezept dafür jedoch wesentlich unkomplizierter und weniger aufwendig. Hauptsächlich bestehend aus Haferflocken und Nüssen. Sah unglaublich lecker und gleichzeitig sehr gesund aus. Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Und musste ich unbedingt ausprobieren. Zudem hatte ich zufällig auch noch alle Zutaten in meiner Backschublade, die dort sowieso längst auf ihren Einsatz warteten.
Also nichts wie los.
Ich hoffte nur, dass das nicht wieder eines dieser Irgendwas-stimmt-nicht Rezepte sein würde. Wäre ja nicht das erste mal dass ein Rezept nicht auf Anhieb oder generell irgendwie nicht funktioniert.
Tja und was soll ich sagen. Als hätte ich es geahnt. Irgendwas war am Rezept seltsam. Ich habe mich wie immer ganz genau an die Angaben gehalten. Aber dort stand schon mal nichts von Backpulver was mir schon komisch vorkam. Dafür kam mir die angegebene Menge Öl recht hoch vor. Und ich backe ja sowieso total ungern mit Öl. Das schmeckt immer wie Fritteuse. Finde ich. Aber manchmal weiss man erst ob was richtig oder falsch ist, wenn man es ausprobiert hat. Also habe ich es genau so nachgebacken, wie es im Rezept stand.
Die Angaben in diesem Rezept schienen am Ende allerdings tatsächlich nicht ganz zum Foto-Backergebnis zu passen. Das sah nämlich ganz gut aus. Hatte aber nichts mit dem zu tun, was ich aus dem Ofen geholt hab. Statt lockeren Roggen Walnuss Kuchen hatte ich einen klumpigen Teig-Brikett in der Form. Geschmacklich gut, aber von der Konsistenz her ziemlich pampig und viel zu fest. War die Backzeit zu kurz? Hatte ich was vergessen? Eigentlich nicht. Ich hatte alles akribisch kontrolliert und die Backzeit sowieso schon im Auge, da die Angaben im Originalrezept sehr offen gehalten waren. Dort stand “Je nach Form und Ofen zwischen 20 und 45 Minuten”. Da wird man schon von vornherein aufmerksam. Aber alles half nichts. Selbst das Nachbacken brachte keine Verbesserung. Also wohl wieder mal eines DIESER Rezepte! Na super.
Plan B
Allerdings gebe ich ja grundsätzlich nicht einfach mal eben so schnell auf. Denn der Geschmack von dem kompakten Brikettklumpen war wirklich richtig richtig gut. Also auf ein Neues.
Analysemodus ein. Neuer Versuch. Was mich am Rezept doch etwas verwundert hatte war die Tatsache, dass sehr viel Zucker, viel Öl, festes Roggenmehl und kein Backpulver laut Rezeptbild einen lockeren Kuchen ergeben sollten. Konnte das so überhaupt funktionieren? Ich dachte die Nüsse und die Haferflocken würden’s ausmachen. Offensichtlich nicht.
Also habe ich das Ursprungsrezept ein wenig geändert. Einfach die Menge des Zuckers und des Öls reduziert, ich backe sowieso viel lieber mit Butter, und dazu noch etwas Backpulver hinzugefügt.
Und was soll ich sagen: Hier ist das Rezept vom wahrscheinlich besten Kuchen des Jahres. Zumindest für den Moment.
Danke GOOP für die Inspiration und die Herausforderung.
Nachbacken dringend empfohlen! Der Rye Cake schmeckt himmlisch. Und wenns auch noch gesund ist, was will man denn mehr?

ZUTATEN FÜR EINE KASTENFORM
3/4 CUP brauner Zucker (ich habe den Zucker noch nicht durch Birkenzucker oder ähnliche Zuckerersatzstoffe ersetzt, aber ich denke das funktioniert genauso und so wird der Kuchen noch gesünder)
1 Prise Salz
1 CUP Haferflocken
1 CUP Walnusskerne
1/2 CUP Roggenmehl 1060
1 gehäufter TL Backpulver
2 Eier
1/2 CUP weiche Butter (120 g)
Vanillezucker
ROGGENKUCHEN – DANN MAL LOS
Eier aufschlagen. Zucker dazu. Weiter schaumig aufschlagen.
Vanille dazu.
Butter daruntermixen.
Haferflocken unter mixen.
Mehl mit Prise Salz und Backpulver mischen.
Die Walnusskerne mit dem Mehl mischen.

Alles in die Eier-Haferflocken-Mischung geben und ebenfalls kurz unter mixen.
Backofen vorgeheizt auf 180 Grad.
Kleine Kastenform mit Backpapier auslegen.
Teig in die Kastenform.

BACKZEIT
180 Grad Ober-/Unterhitze
Den Kuchen auf der mittleren Schiene ungefähr für 40 Minuten backen.
Tadaa! Ergebnis: Der beste Roggen-Walnuss-Kuchen aller Zeiten. Mindestens!
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