Von der Earth-Hour, einem Fischcurry, gehtso Laune und dem Versuch, sich die Situation schön zu reden.
Alkohol ist keine Lösung. Aber kein Alkohol halt auch nicht. Wir haben keinen gekauft. Besser ist das wohl. Aber ganz ehrlich – so eine eiskalte Flasche Prosecco wär jetzt schon nicht die schlechteste Idee.
Stattdessen kochen wir heute ein Fischcurry. Dazu gibt es Kokos-Reis mit Limette.
Unsere Laune ist ganz okay. So ein bisschen zumindest. “Geht so” ist unser neues Motto. Wir reden uns die derzeitige Situation einfach schön. Wie soll man das alles sonst auch aushalten.
Das Fischcurry blubbert fröhlich vor sich hin. Wahrscheinlich ist es ziemlich scharf geworden. Ich habe heute Pi mal Daumen gewürzt. Was soviel bedeutet wie “ich nehme was ich finde und schmeisse es in den Topf”.
Im Hintergrund läuft der Fernseher. Eine ziemlich nervige Trulla kocht etwas und erklärt dazu, warum sie das macht. Ich höre nicht richtig zu. Sie ist eine dieser Foodbloggerinnen, die gerade überall zu sein scheinen.

Eine von der Sorte, die einem nach der ersten Sekunde bereits auf den Keks geht.
So eine, die ein Tomatenbrot mit Basilikum dekoriert und uns diese ihre Kreation dann als “WOW, awesome” verkaufen will. Man möchte ein bisschen kotzen. Weil jemand mit ganz viel Nichts ins Fernsehen kommt. Und uns dieses Nichts dann auch noch als “guck wie toll ich bin” präsentiert. Ganz schön nervig.
Es ist 21.00 Uhr. Wir sitzen im Dunkeln. Earth-Hour Time.
Zugegeben, wir machen nur sporadisch mit. Das Licht ist zwar aus, aber die Internetverbindung steht dank Fritz, der Box. Und wie man unschwer erkennen kann sitze ich gerade an meinem Mac und tippe Wörter auf den Bildschirm. Ich glaube die Welt hat gerade sowieso andere Sorgen. Wir machen dennoch mit. Einfach, damit wir was getan haben. In Zeiten wie diesen zählt einfach jeder Moment.
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