STAYHOME DIARY ✗ Tag 2

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Wir bleiben zuhause. Halten uns brav an die Ausgangssperre.

Das hätten wir aber auch ohne verordnete Ausgangssperre gemacht. Weil uns das nur logisch erschien.

Keiner weiss auch so recht, wie das jetzt ist. Das mit der Ausgangssperre. Alle sollen zuhause bleiben und nur raus, wenn man einen Grund hat. Spazierengehen scheint kein Grund zu sein. Gut so. Irgendwie. Wenn auch unheimlich.

Das Motto #stayhome scheint bei einigen angekommen zu sein. Bei vielen allerdings noch nicht.

Wir trauen uns raus. Natürlich nur für den kurzen Weg zum Supermarkt. Die Milch ist aus. Ein komisches Gefühl umschleicht uns. Es ist eine Mischung aus Verwirrung, Ungläubigkeit aber auch Alarmbereitschaft. Ohne genau zu wissen, wieso.

Auf der Strasse sieht alles so aus wie sonst auch. Die Sonne scheint, der Himmel ist himmelblau. Ein paar Vögeln zwitschern das Lied vom Frühling. Geparkte Autos stehen am Strassenrand. Also alles so wie immer. Als wenn nichts wäre. Wir sehen vereinzelt Menschen, die einfach so da sind. Vom Virus ist weit und breit nichts zu sehen. Würde man nichts von Corona wissen, man würde einfach so weitermachen wie sonst auch.

Jetzt wären Supermankräfte erwünscht. Mikroskopaugen würden helfen. Zeit, Microscope-Man anzurufen!

Unser Supermarkt hat geöffnet wie sonst auch. Vor der Tür lächeln uns Blumentöpfe freundlich an.

Einzig der Herr mit der Zeitung fehlt, der sonst immer vor der Eingangstür steht.

Im Supermarkt wird emsig eingeräumt. Das Personal ist hektischer als sonst.

Vorne am Eingang wurde ein Schild aufgestellt. Auf dem steht, dass wir Abstand halten sollen. Nicht so einfach in einem Supermarkt mit engen Gängen und Mitarbeitern, die mit Kartons und Leitern mittendrin stehen und emsig wie die Bienchen Regale auffüllen.

Wir packen Kleinigkeiten in unsere Tasche.

Was kauft man eigentlich, wenn Notstand herrscht, aber kein Mangel?

Eigenartig, dieser Zustand. Ich kaufe einen grossen Becher Eis. Eis tröstet. Das war in der Kindheit auch schon so. Daran wird sich auch nie etwas ändern. Und dieser Corona kriegt nicht einen Löffel davon ab!

Die Milch ist aus. Das Kühlregal sieht aus wie frisch installiert. Leer und voller Erwartung. Wir gucken ein bisschen irritiert. Obwohl der Mann im Fernsehen vorhin gesagt hat, keiner muss Hamster kaufen, es seien genug da, sind alle Hamster ausverkauft.

Die Mitarbeiterin sagt uns, das Lager ist leer. Und es kam bisher auch noch keine Lieferung. Soweit so gut. Die Hamster sind los.

Wir lächeln ihr freundlich zu und sind etwas verwundert, dass der Supermarkt überhaupt frische Ware hat. Von Krise, abgesehen vom Milchregal, keine Spur. Die Gemüseabteilung sieht aus als ob sie auf dem Bauernmarkt einkaufen war. Frisch, fröhlich, bunt. Kein Hamster weit und breit in Sicht.

Es ist nicht schlimm, das mit der frischen Milch. Wir kaufen einfach H-Milch. Die schmeckt im Kaffee zwar beschissen, aber das ist jetzt eben so.

Zuhause waschen wir uns die Hände länger und gründlicher als sonst. Wir haben uns dafür extra eine besonders duftige Seife gekauft. Wie die kleinen Kinder stehen wir jetzt vor dem Waschbecken und vergleichen, wer mehr Schaum auf den Händen hat. Ich hab gewonnen.

honestly, why not?

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