STAYHOME DIARY ✗ Tag 9

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Über eine Woche sind wir jetzt schon in einer Art Schockzustand.

Man traut sich immer weniger raus. Nicht, weil man Angst vor dem Virus hat, sondern eher, weil man niemand anderen gefährden will. Schliesslich weiss man ja nicht, ob man selbst erkrankt ist. Dieser Virus zeigt sich ja nicht unbedingt immer. Wir fühlen uns jedenfalls gut. Gesund und halbwegs fit. Aber was heisst das in diesen Zeiten schon.

Kaum guckt man Nachrichten, verspürt man sowohl ein Kratzen im Hals als auch ein Gefühl von leichtem Fieber. Die Psyche scheint jedenfalls gerade Spass zu haben. Man fällt von einem unwirklichen Gefühl ins nächste.

Heute überkommt mich zudem wirklich das erste Mal ein Gefühl von Traurigkeit und auch ein wenig Angst.

Die Situation ist zunehmend unheimlich. Ich würde gerne meine Eltern anrufen und sie fragen, wie es ihnen geht. Möchte gerne mit ihnen über all das reden, was gerade um uns herum passiert.

Will gerne helfen. Ein gewisser Tatendrang kommt hoch. Bin am überlegen, ob wir jemandem Hilfe anbieten sollen. Egal in welcher Form. Aber wir wissen nicht so recht, wie. Hier im Haus wohnen keine alten Menschen. Und in unserer Strasse kennen wir ansonsten auch niemanden, der Hilfe brauchen würde. Ganz davon abgesehen, dass wir hier in einem Studentenviertel leben und überall sowieso bereits Zettel kleben, auf denen sich viele Menschen eingetragen haben, um ihre Hilfe anzubieten. Zudem weiss ich gar nicht so recht, ob Toms vielleicht nicht sogar selbst zur Risikogruppe gehört. Darüber mag ich aber auch gar nicht nachdenken.

Ich würde gerne mit Hunden Gassi gehen. Wenn dieser Zustand mit der Ausgangssperre noch länger andauert, werden wie uns so oder so etwas überlegen müssen. Sonst wird man noch bekloppt. Und auch wenn wir gerne zuhause sind fehlt das Rausgehen so langsam doch sehr. Auch wenn es lediglich um das Wissen geht, rausgehen zu dürfen.

Wir kochen uns heute eine Lasagne. Dann haben wir etwas Sinnvolles zu tun und dazu auch gleich noch für zwei weitere Tage vorgekocht. Lasagne ist Soulfood. Und das kann man derzeit ja nun wirklich gut gebrauchen.

Nachher werde ich noch ein wenig WOW spielen. Das hilft in dieser Zeit auch ganz gut, den Kopf frei zu kriegen. Meine Häkeldecke wartet derweil immer noch auf Vervollständigung. Aber ich habe einfach keine Geduld zum Vernähen von unendlich vielen Fäden. Sisyphos muss warten.

honestly, why not?

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